Mitgliederversammlung 2017Die Mitglieder des Christinnenrates kehrten für ihre diesjährige Mitgliederversammlung am 12. Dezember 2017 an ihren Gründungsort in die Räume der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen (ACK) auf Bundesebene zurück, wo sie herzlich von der amtierenden Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Dieckmann begrüßt wurden.

Inhaltlicher Schwerpunkt war das Gespräch mit der Bischöfen a.D. Bärbel Wartenberg Potter, die von 1997 bis 2001 Geschäftsführerin der ACK und von 2001 bis 2008 Bischöfin des Sprengels Holstein-Lübeck der Nordelbischen Evangelischen Lutherischen Kirche war. Sie blickte in ihrem Input auf die Entstehungsgeschichte des Christinnenrates zurück, der im Jahr 2000 mit ihrer direkten Unterstützung als damalige Geschäftsführerin gegründet wurde.

 

Wartenberg-Potter: „Nach der Ökumenischen Dekade des Ökumenischen Rates der Kirchen „Solidarität der Kirchen mit den Frauen“ von 1988 bis 1998 und der intensiven kirchenpolitischen Zusammenarbeit der großen Frauenökumene in dieser Zeit, lag es wie auf der Hand, dass dieses starke Netzwerk nicht aufgegeben werden durfte. Und so haben wir miteinander den Christinnenrat gegründet, verbunden mit der starken Hoffnung, dass die Frage nach der Präsenz von Frauen in den christlichen Kirchen immer wieder gestellt wird.“

Die Bischöfin ermunterte die Delegierten, in ihrem Engagement für mehr Geschlechtergerechtigkeit nicht müde zu werden und im Sinne einer „widerständigen Loyalität“ immer wieder in allen Kirchen die Sichtweise von Frauen anzumahnen und „die Dinge beim Namen zu nennen“. Gerechtigkeit bedeute im biblischen Sinne immer auch „aneinander gerecht zu werden“. Mit Blick auf das Engagement der ACK zum Ökumenischen Schöpfungstag, den der Christinnenrat von Beginn an mit unterstützt hat, betonte Wartenberg-Potter die Dringlichkeit im Engagement für die Schöpfung. Sie verwies auf die umfassende Verantwortung des Menschen gerade in Bezug auf den Klimawandel und das Eingreifen in fast alle wichtigen biologischen Prozesse.

Die Delegierten reflektierten die Ergebnisse und die Weiterarbeit des Projektes „Reformation ist überall – FrauenPerspektiven“. Die „acht Thesen für eine frauengerechte Kirche“, die am 12. August 2017 an der Thesentür der Schlosskirche zu Wittenberg mit der Schirmfrau Dr. Margot Käßmann präsentiert wurden, sollen in zukünftige Gespräche mit den Kirchenleitungen eingebracht werden.

Der Vorstand bedankte sich ganz herzlich bei Irmentraud Kobusch, ehemalige stellvertretende Bundesvorsitzende der kfd, die den Christinnenrat seit 2008 bei den Mitgliederversammlungen der ACK auf Bundesebene im sog. Beobachterstatus vertreten hat. Diese Vertretung übernimmt künftig Mona Kuntze als Vertreterin der sog. kleineren Kirchen.

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