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05 11 IkoneMahl 4SrMarie-Paul_Jerusalem_StAdalbert_Aachen https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Emmausikone.jpg RvdWeyer, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0Mir wäre das genauso ergangen: Mit bleiernen Schritten und schwer enttäuscht, wäre ich mit meinem Gefährten nach Hause geschlichen. Im Kopf kreisen Gedanken und Gefühle. Den Fremden, der mitgeht, hätte ich kaum wahrgenommen. Zu tief saß die Verbitterung über den ungerechten Tod des Freundes, die zerschlagenen Hoffnungen. Und doch, ein paar Worte genügen und schon flammte alles wieder auf.
Die österliche Geschichte auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus (Lukas 24, 13 – 35), ihre menschliche, seelsorgerliche Schilderung berührt mich jedes Mal, vor allem ihre verblüffende Kehrtwende:
Als sich die Weggesellschaft im Licht der Tischlampe einfindet, auf die vertrauten Worte des Dankes hört und das Brot miteinander bricht, da wird deutlich: Der, der sie unbedingt angeht, war mitgegangen, war auf ihre Fragen und Nöte eingegangen. Erst jetzt haben sie ihn erkannt.
Als er fort ist, fragen sich die zwei: Brannte nicht unser Herz? Sogleich machen sie sich – noch in der Nacht - auf den Weg zurück nach Jerusalem und zu denen, „die ihm angehören“ (Vers 33).
Ich frage: Brennt nicht auch unser Herz? Machen wir uns auf den Weg zu einer stärkenden Mahlgemeinschaft mit allen, die ihm angehören, einer Gemeinschaft von Frauen, Männern und allen, die in Vielfalt von Gott geschaffen sind.

Carola Ritter
Theologische Referentin, Pfarrerin.
Evangelisches Zentrum Frauen und Männer (EFiD)

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